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Nico's Ameisen

Haltungsberichte und Informationen

Allgemeines zu Ameisen

Hört man das erste Mal davon dass jemand Ameisen als Haustiere hat, dann wirkt das oft erstmal befremdlich.

Wenn man sich das ganze dann einmal ansieht oder sich etwas mehr damit befasst, dann kann man den kleinen Krabblern oft schnell etwas abgewinnen.
Weltweit gibt es über 12.000 Ameisenarten, in Deutschland gut 120. Es gibt sie in verschiedenen Größen, Formen und Farben. Auch beim Verhalten gibt es Unterschiede. Das interessanteste an Ameisen ist wohl, dass sie einen sozialen Staat bilden in dem jede einzelne Arbeiterin ihr Leben für das Gemeinwohl opfern würde.

Aber zuvor erstmal etwas trockene Theorie, welche einiges verständlicher machen dürfte.

Aufbau einer Ameisenkolonie

Im Mittelpunkt einer Ameisenkolonie steht deren Königin bzw. mehrere Königinnen, welche auch Gyne bzw. Gynen genannt werden.
Sie sind dafür zuständig die Kolonie zu gründen und dann zu deren Erhalt bis an ihr Lebensende Eier zu legen. Befehle geben sie den Arbeiterinnen aber nicht, diese handeln rein instinktiv. Man unterschiedet zwischen Monogyn, Polygyn und Oligogyn.

Monogynie: Es gibt nur eine einzelne begattete und Eier legende Gyne welche toleriert wird.
Oligogynie: Es gibt wenige begattete und Eier legende Gynen welche sich oft nicht tolerieren und daher räumlich getrennt sein sollten.
Polygynie: Es gibt wenige bis viele begattete und Eier legende Gynen welche sich tolerieren.
Hinweis: Polygyne oder oligogyne Arten können auch allein gründen und somit eine monogyne Kolonie bilden.

Eine Besonderheit sind die Gamergaten. Es gibt Arten, die keine gynomorphe (gynomorph: stark ausgeprägter Gaster und meist übergroßem Körperbau) Königin haben, sondern begattete Arbeiterinnen welche die Eier legen. Solch eine Arbeiterin nennt sich Gamergate. Diese Art der Fortpflanzung ist fast nur bei den Urameisen (Ponerinae) wie z.B. Diacamma, Dinoponera und Pachycondyla verbreitet.

Der größte Teil der Kolonie besteht aus Arbeiterinnen und bei einigen Arten, wie z.B. einige Pheidole, auch aus Soldaten.
Auch diese Ameisen sind Weibchen, jedoch unbegattet und geschlechtlich nicht voll entwickelt. Bei manchen Arten sind die Arbeiterinnen alle fast gleich groß, bei anderen Arten jedoch können sie sich in der Größe und Form stark unterscheiden. Dies nennt man dann polymorph.

Man unterscheidet dann zwischen Minor-, Media-, und Majorarbeiterinnen, welche auch Übergangsformen haben können. Aber es ist nicht wirklich festgelegt ab wann welche Arbeiterin eine Minor, Media oder Major ist. Generell nennt man die kleinsten Minor, die mittleren Media und die größten Major. Auch der Begriff der Soldaten ist nicht richtig festgelegt. Als Soldaten bezeichnet man meist Arbeiterinnen welche Aufgaben übernehmen, welche sich stark von denen der anderen unterscheiden oder Artspezifisch sind. Das wären zum Beispiel klassisch das Kämpfen (was aber alle Arbeiterinnen können), aber auch Türschließer, Vorratslager oder Schneider gibt es.

Zum Schluss gibt es noch die Geschlechtstiere die bei jeder Kolonie nach einiger Zeit und guten Bedingungen aufgezogen werden.
Dies sind die geflügelten Jungköniginnen und Männchen. Die Aufgabe der Jungköniginnen ist es die Art zu erhalten indem sie neue Kolonien gründen oder von einer bestehenden Kolonie adoptiert werden. Die Aufgabe der Männchen ist es Jungköniginnen zu begatten. Königinnen werden je nach Art normal 15-30 Jahre alt, aber Männchen sterben nach der Paarung.

Systematik und Namensgebung

Eher für die meisten uninteressant, aber der Vollständigkeit halber soll die Zuornung im Tierreich nicht fehlen.

Stamm: Arthropoda (Gliederfüßler)
Unterstamm: Tracheata
Klasse: Insecta (Hexapoda)
Unterklasse: Pterygota (geflügelte Insekten)
Ordnung: Hymenoptera (Hautflügler)
Unterordnung: Apocrita
Überfamilie: Vespoidea / Formicoidea
Familie: Formicidae (Ameisen)

Nun sind wir bei den Ameisen angekommen. Hier gibt es gibt Gattungen, Untergattungen, Arten und Unterarten.

Der Artname besteht immer aus zwei Wörtern, der Gattung (z.B. Lasius) und einem Artenzusatz (z.B. niger). Nur beides gemeinsam ergibt einen eindeutigen Artnamen (z.B. Lasius niger). Die Gattung wird immer groß und der Artenzusatz immer klein geschrieben. Den Artenzusatz schreibt man immer aus, die Gattung kürzt man nur ab wenn man sie selber im vorigen Text bereits einmal ausgeschrieben hat. Dies ist ziemlich wichtig um Verwechslungen zu vermeiden, denn viele Arten klingen ähnlich und manche Artenzusätze sind doppelt vergeben.

Untergattungen werden in Klammern zwischen Gattung und Artenzusatz und groß geschrieben (z.B. Lasius (Dendrolasius) fuliginosus). Wenn man die Untergattung nennt kann man die Gattung weglassen, da diese Untergattungen nur in ihrer einen Gattung exstieren (z.B. Denrolasius fuliginosus). Unterarten werden hinter dem Artenzusatz und klein geschrieben (z.B. Messor minor hesperius).

Wichtig sind auch diese häufigen Abkürzungen:
cf. = confer - Bedeutet man ist sich der Gattung sicher, jedoch bei der Art nicht (z.B. Lasius cf. flavus).
sp. = species - Bedeutet man ist sich der Gattung sicher, jedoch ist die Art unbekannt (z.B. Lasius sp.).
spp. = species pluralis - Wird benutzt wenn man mehrere Arten einer Gattung meint (z.B. Myrmica spp.).
ssp. = subspecies - Bedeutet die Unterart ist unbekannt (z.B. Messor minor ssp.).